Schon eine ganze Zeit lang tummelte sich die Bielefelder Gothic-Rock Formation REPTYLE im Untergrund, bevor nun mit "A high and lonely Place" das erste Album bei Sonorium veröffentlicht wurde. Nach dem heutzutage fast schon obligatorisch gewordenen Intro wird zum ersten Mal der Hammer präsentiert, den REPTYLE von nun an ausgiebig kreisen lassen. Engergisch und druckvoll klingt die Mehrzahl der Stücke, die in ihrer Vehemenz am ehesten an Kiss the Blade erinnern, soll heißen: hier wird nicht gewimmert und gewehklagt, das hier hat Power und dunkle Energie. Die Mehrzahl der vertretenen Stücke sind im oberen Temopbereich angesiedelt, bei "Because" wird gegen Ende gar eine Geschwindigkeit erreicht, die jeder Speed Metal-Kapelle zur Ehre gereichen würde; was aber nicht bedeuten soll, dass sich nicht auch hymnenhafte Momente auf der Scheibe finden lassen. Endlich wieder eine Veröffentlichung, die nicht ausschließlich dem Feinsinnigen huldigt, sondern auch mal giftige Aggression und ein bisschen Dreck verspritzt. Ein Wermutstropfen ist hingegen der etwas unausgereifte, zum Teil verwaschen wirkende Sound, der diesem Album zwar den Charme des ungeschliffenen verleiht (der REPTYLE ja auch gar nicht mal so schlecht zu Gesicht steht), andererseits aber dafür sorgt, daß der sonore Gesang stellenweise ein wenig untergeht. Trotzdem kaufen.

Rainer Metz (Equinoxe Magazin)