Im Jahre 1985 erschien mit "First & Last & Always" eines
dieser Meisterwerke, die nicht nur zeitlos brilliant sondern auch stilprägend
sind. Die Rede ist natürlich von den Sisters Of Mercy, die mit nicht
nur mit diesem Album sondern auch bereits mit den vorangegangen Maxis
und EPs eine ganze Stilrichtung und zahlreiche nachfolgende Bands und
Epigonen prägten. Fast 20 Jahre später ist dieser Gothic Rock-Sound
immer noch nicht tot. Ähnlich wie schon vor Jahren z.B. die Merry Thoughts
oder die frühen Love Like Blood führt die Band Reptyle diesen Sound
der frühen Sisters fort. Wahrscheinlich können die Bielefelder den Vergleich
mit der Formation um Andrew Eldritch nicht mehr hören. Sie sollten es
sich dennoch gefallen lassen, denn man muss gleich hinzufügen, dass
hier nicht stumpf wiedergekäut wird, sondern einfach eine Tradition
mit Ehrfurcht und Respekt weitergeführt wird. Und das wirkt sich angenehm
beim Hörvergnügen aus, zumal im Jahre 2004 viele Szene-Bands mit einer
schlechten Kopie einer bereits mittelmäßigen Idee auskommen und dieser
ursprüngliche Gothic-Rock-Sound heutzutage eh viel zu selten zu hören
ist. Und außerdem - und das ist der entscheidende Punkt - haben Reptyle
es drauf, überzeugende Songs zu schreiben, die eine düstere Atmosphäre
verbreiten aber immer auch genug Feuer unterm Hintern haben. Auch wenn
hier "First & Last & Always" alle Nase lang um die Ecke lugt und vor
allem die gesangliche Ähnlichkeit zu Herrn Eldritch erstaunlich ist
- es macht einfach Spaß das Album zu hören. Zumal Namen wie Red Lorry
Yellow Lorry, Fields Of The Nephilim oder Marquee Moon der Band auch
nicht unbekannt sein dürften. ;-) Niggels (Monasteria)
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