Juni 2004: Wenn es ein Album gibt, das zu hundert Prozent Goth-Rock-Entertainment ist, dann dieses hier. Melancholisch geht es zu, doch nicht in einer Art und Weise, die den Hörer mit unendlicher Last an den Boden fesselt und knechtet, nein, vielmehr ist es ein melancholischer Schwebezustand mit aufwühlenden Wechselbädern. Das beste Hörbeispiel für die sanften Klänge ist dabei "The Scourge (Martyr´s Song Part II)". Eine Gangart schneller geht es dann wieder bei "Green Land" zu, und wenn es richtig gespenstisch sein darf, dann sollte man sich "Calix Babilon" reinziehen! So finster kann also Bielefeld sein! Respekt! Medusa (Sonic Seducer) Oktober 2003: Wer mit offenen Augen den Goth-Musikmarkt beobachtet, wird
festgestellt haben, daß gerade in letzter Zeit die Zahl der Veröffentlichungen
im Gothic/Deathrock-Sektor um ein Vielfaches angestiegen sind, vor allem
wenn man sich die tristen Zeiten Ende der Neunziger Jahre in Erinnerung
ruft. Was bei aller Begeisterung hierzulande für Bands und Tonträger
aus Übersee leider vergessen wird, ist, das auch einheimische Bands
einiges auf dem Kasten haben. Reptyle aus Ost-Westfalen gehören
eindeutig in diese Kategorie. Bereits im letzten Jahr haben wir die
Truppe in unserer "Introducing"-Rubrik vorgestellt und nun
hat es auch endlich mit dem langersehnten Plattendeal geklappt. Eindeutige
Paten für "A high and lonely Place", dem Debüt-Silberling
der Band, waren klassische Vertreter der Gothic-Rock Bewegung von der
britischen Insel. Namen wollen wir uns an dieser Stelle mal sparen,
denn grandiose Songs wie "Redemption Street", "Descent
to Heaven" oder "Green Land" sprechen einfach für
sich selber und sollten dazu beitragen, daß man die leidigen Vergleiche
endlich mal in die Tonne packt. Reptyle gehören zu einer neuen
Brut von Bands, die es schaffen, sich von ihren Vorbildern zu lösen,
ohne jedoch dabei die eigenen Roots zu vergessen. "A high and lonely
Place" ist auf jeden Fall eines der Überraschungsalben anno
2003 im rockigen Goth-Sektor. Unbedingt antesten! |