Interview REFRAKTOR Nr. 28 (Juni 2003)

Seid doch so nett und stellt euch doch bitte erst einmal selbst vor. Wer verbirgt sich alles hinter Reptyle und wer macht was bei euch?

Keule: Reptyle bestehen aus Zulu (vox), Keule (git), Slash (git), Moci (bass) und Kufi (keys).

Wie,wo und wann kam es zur Gründung von Reptyle?

Slash: Hm, gar nicht so einfach zu beantworten... also, die eigentliche erste Bandprobe fand am 29.10.98 statt. Zulu ist dann im September 1999 zu uns gestoßen. Es war alles irgendwie eher ein fortlaufender Prozess als ein Ereignis.

Wie seid ihr bei der Bandgründung auf den Namen Reptyle gekommen und was möchtet ihr mit diesen Bandnamen zum Ausdruck bringen?

Slash: Der Name ist einem Songtitel der NIN entliehen, ursprünglich haben wir uns auch mit i geschrieben. Der Name ist kurz, prägnant & schlägt einen Bogen von unseren Vorreitern (Reptile House, Sisters Of Mercy) bis hin zur antiken Mythologie, die Schlange als Symbol steht ja für Versuchung im weitesten Sinne, sexuell, Drogen, Exzesse... all dies ist uns ja nicht fremd.

Was sind so die wichtigsten Dinge, die wir aus der Bandgeschichte von Reptyle wissen sollten?

Zulu: Was interessiert uns die Vergangenheit? Leichensäcke lassen sich auch nicht von innen öffnen... Viel zu viele leben in der Vergangenheit, viel zu wenige kennen die Vergangenheit-REPTYLE ist JETZT...

Habt ihr Vorbilder, denen es gilt nachzueifern, ohne dabei die Band kopieren zu wollen?

Keule: Vorbilder an sich nicht, der Begriff "musikalische Einflüsse" würde hier eher passen. Hier stehen wir natürlich auch zu unseren Wurzeln, die hauptsächlich im Goth-Bereich der 80er liegen. Wobei man diese gerade zu unseren Anfangszeiten um einiges deutlicher raushören konnte, als es jetzt noch der Fall ist.

Welche Reaktionen habt ihr auf eure aktuelle MCD "Descent to heaven" seitens der (Fach)Presse und der Fans berichten?

Keule: Die Reaktion waren erfreulicherweise durchweg sehr positiv, sowohl von der Presse als auch von "normalen Musikkonsumenten". Die "Descent to heaven"-M-CD ist ja quasi der Vorbote zu unserem ersten Album, welches Anfang 2003 fertiggestellt sein wird - durch das Feedback seitens der Hörer wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind und hoffen natürlich, dass wir die hohe Erwartungshaltung der Hörer mit dem Album erfüllen können.

Doch "Descent to heaven" war ja nicht eure erste Veröffentlichung. Was habt ihr im laufe der Jahre denn noch alles veröffentlicht und kann man diese Tonträger noch irgendwo käuflich erwerben?

Slash: Unsere ersten Aufnahmen sind auf der Promo-CD "Monochrome" von 1999 verewigt, die mittlerweile jedoch vergriffen ist. Die Soundqualität war allerdings auch begrenzt; wir wollten auch nur einen Tonträger haben, um den Leuten eine Vorstellung von unseren Songs geben zu können. 2001 haben wir dann die EP "...till life do us part" aufgenommen, und momentan befinden wir uns mitten in den Aufnahmen zu unserem ersten Longplayer. Die Sisterhood-Coverversion von "Giving Ground" ist auf dem Tribute-Sampler "The Violent Hour" enthalten, "Just Another Message" ist auf der Compilation "Take Off Music Vol. 2" erschienen, und jüngst wurde auf den Herbstnächten der Sampler "Ligeia´s Death" kostenlos verteilt, auf dem wir mit "Green Land" und "Descent To Heaven" vertreten sind. Die Sampler sind allesamt im Handel erhältlich, die "...till life..." und "Descent..."-EPs kann man über unsere Homepage bestellen.

Wie klingen eure älteren Sachen? Habt ihr euch im Vergleich zu den drei Songs auf "Descent to heaven" anfänglich irgendwie anders angehört?

Zulu: Unser erstes Demo "monochrome" war roh und schwarz und hoffnungslos. Gut, daß es nicht mehr erhältlich ist. "…till life do us part", unser 2. Demo, war kalt und klar und lebte von der Absicht, es der Welt zu zeigen ... Was soll ich sagen? "Descent To Heaven" ist die Essenz von REPTYLE. Tage, an denen die Vögel tot vom Himmel fielen und wir kotzend über der Schüssel hingen. Wenn ich einen Menschen sehe, sehe ich ein Gesicht und einen Namen, und ich glaube keinem von beiden. Der Name ist REPTYLE, das Gesicht ist "Descent to Heaven", und was glaubt ihr?

Wie verkaufen sich den eure CD`s? Ich kann mir gut vorstellen, dass es ohne richtig viel Werbung in den großen Szene-Magazinen und ohne einen richtigen Vertrieb das verkaufen der eigenen CD immer sehr kompliziert ist.

Zulu: Du hast absolut recht. Das wir inzwischen trotzdem mehrere hundert CDs verkaufen konnten, ist eine Gnade und eine Erfolg. Und, natürlich, ein Stinkefinger Richtung Industrie...

Kommen wir noch mal auf die neue MCD "Descent to heaven" zu sprechen. In welchem Zeitraum sind die drei Songs entstanden?

Keule: Den Titelsong hat Zulu bereits vor einigen Jahren komponiert, die beiden anderen Tracks wurden im Jahr 2001 geschrieben, wobei der Prozeß vom ersten "Anspielen" im Proberaum bis zur endgültigen Fertigstellung der Songs natürlich ein paar Monate gedauert hat.

In welchem Studio habt ihr die Songs aufgenommen und wie hat euch die Arbeit im Studio gefallen?

Keule: Nachdem wir die "... till life do us part"-CD noch im Studio unserer Freunde/Bandkollegen SPIRITUAL CRAMP aufgenommen haben, wollten wir bei den neuen Aufnahmen natürlich einen weiteren Schritt nach vorne machen und konnten glücklicherweise unseren Keyboarder Kufi davon überzeugen, sein Schlafzimmer in ein Studio umzuwandeln, so dass die Kleiderschränke etc. weichen mussten und die ganze Bude durch PC, Keyboards, Effektgeräte und sonstigem Equipment zugebaut wurde (was nebenbei sehr romantisch für den weiblichen Anhang ist......;-)

Wie wichtig sind euch eure Texte? Welchen Stellenwert nehmen sie in der Musik von Reptyle ein?

Slash: Die Texte sind eminent wichtig, denn sie sollen im Song möglichst eine Einheit mit der Musik werden. Es geht dabei weniger um konkrete Aussagen oder Statements zu irgendwelchen Sachverhalten, sondern eher um die Schaffung einer Atmosphäre, die zu dem entsprechenden Song passt. Was natürlich nicht heissen soll, dass die Lyrics willkürlich wären - wenn Du Dir die Texte vornimmst, wirst Du feststellen, dass es sich meistens um kleine Geschichten handelt, die Zulu gestrickt hat. Es geht darum, den Zuhörer zu fesseln, nicht, ihn zu manipulieren.

Um welche Themen drehen sich eure Texte? Was könnt ihr uns darüber im einzelnen erzählen?

Zulu: Eindrücke, Träume, Visionen. Ich versuche keine Geschichten zu erzählen - das kann Nick Cave um Längen besser. Was ich schreibe, sind Bilder. Ob das für irgendwen außer mir selbst relevant ist - wer weiß? Keine Ahnung.

Benötigt ihr beim schreiben neuer Song eine bestimmte Atmosphäre bzw. Innerliche Stimmung, um euch in die richtige Stimmung zu bringen? Wie entsteht bei euch überhaupt ein neue Song?

Slash: Es ist so, dass im Regelfall einer ein Songfragment zur Probe mitbringt und daran dann von allen gearbeitet wird. Reptyle-Songs haben eh den Anspruch, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Hörer verlieren soll. Daher achten wir darauf auch zwangsläufig beim Komponieren der Titel. Ich denke, dass wir jedoch alle eine eher pessimistische Grundhaltung haben, die sich dann auch auf die Songs überträgt.

Auf welche Dinge legt ihr besonderen Wert, wenn ihr einen neuen Song schreibt?

Keule: Das kann man so an sich eigentlich gar nicht beantworten. Ich setze mich ja nicht hin und sage: "So, ich schreibe jetzt einen Song". Man wird ja eher mit einer Idee o.ä. "überfallen" (bei mir vorzugsweise zu Zeiten, zu denen man eigentlich schlafen sollte....) und versucht dann, diese Idee auszuarbeiten und dadurch einen Song zu kreieren. Manche Ideen können sofort problemlos in einen Song umgewandelt werden, bei anderen benötigt man teilweise einen sehr langen Zeitraum, bis man von dem Song bzw. dem Grundgerüst überzeugt ist und diesen dann dem Rest der Band vorstellt - natürlich gibt es auch Ideen, die einfach nicht zufriedenstellend für den jeweiligen Schreiber ausgearbeitet werden können und dann zwangsläufig Richtung Ablage P wandern müssen....oder um es alles etwas kürzer zu erklären: Es gibt bei uns beim Songwriting keine bestimmten Kriterien, man fühlt es einfach, ob ein neuer Song taugt oder nicht.......

Wie wichtig sind für euch Live Auftritte? Könntet ihr euch auch vorstellen, als reine Studio Band zu existieren?

Slash: Ein ganz klares Nein. Arbeit im Studio bedeutet immer Stress, Akribie, Zeitdruck... Bei Live-Gigs dagegen kann man die Musik spüren und sie bekommt Gesichter. Außerdem bekommt man hier unmittelbares Feedback. Ich würde sagen, Studio ist eher Kopf-, live eher Bauchsache. Wenn wir uns zwischen beidem entscheiden müssten, wären wir wahrscheinlich erst mal ein halbes Jahr nur auf Tour...
Keule: ...wobei ich die Studioarbeit auch extrem wichtig finde. Man will seine komponierten Songs ja auch in möglichst guter Qualität auf dem eigenen Tonträger "verewigt" haben

Wie hat euch denn euer Auftritt zu den Herbstnächten gefallen? Habt ihr oft die Möglichkeit bei solch großen Festivals zu spielen?

Keule: Der Auftritt bei den Herbstnächten war unser bislang größter - wir hoffen natürlich, dass wir in Zukunft weitere Möglichkeiten bekommen, auf größeren Festivals zu spielen, da man dort einfach mehr Leute erreichen kann. Das heißt natürlich nicht, das wir unsere "kleineren" Gigs mit wenigern Zuschauern nicht genauso genießen.....Der Herbstnächte-Gig hat uns allen auch ziemlich Spaß gemacht, obwohl wir als kleinere Band natürlich recht früh auch die Bühne mussten und ziemlich nervös waren, da wir bis dahin noch nicht genügend alkoholische Getränke verköstigen konnten.

Wie gestaltet sich die Labelsuche für euch? Schon mal bei diversen Produktionsstätten angeklopft und um Einlass gebeten?

Zulu: Was zur Hölle sind "Labels"? Leute, die versuchen, mit einem Minimum an Risiko ein Maximum aus ihren Opfern herauszuquetschen. Ganz egal, ob es um Musiker oder um Fans geht. Danke auch! Wir wissen trotzdem, daß es eine Handvoll "Labels" gibt, die ihr bestes tun, um ehrliche und gute Musik zu promoten ... diejenigen haben unserer Unterstützung, und wir freuen uns darüber, mit mindestens einem von diesen zusammen die Veröffentlichung des ersten REPTYLE-Albums vorbereiten zu dürfen...

Habt ihr freundschaftliche Kontakte zu anderen (Gotik) Bands? Mit den man sich untereinander vielleicht auch gegenseitig unter die Arme greift.

Keule: Natürlich haben wir die, wobei an erster Stelle unsere Bielefelder Kollegen Spiritual Cramp erwähnt werden müssen, in dessen Studio und mit deren Hilfe wir unsere CD "...till life do us part" aufgenommen haben. Sänger Bobby hilft außerdem mehr oder weniger regelmäßig bei unseren Live-Gigs am Mischpult aus. Ansonsten gibt es natürlich noch Freundschaften zu weiteren Bands wie z.B. Fallen Apart, Neon Dream, End, Xandria oder Avaritia. Hier versucht man natürlich, sich gegenseitig zu unterstützen, was das Organisieren von Live-Gigs angeht.

Welches Lebensgefühl verbindet ihr mit Gotik?

Keule: Ich verbinde mit Gotik einzig und allein eine bestimmte Art von Musik, die mir bzw. meinem Geschmack sehr zusagt. Von "Lebensgefühl" kann da nicht die Rede sein....

Wie beurteilt ihr die schwarze Szene von heute? Findet ihr die Szene ist wirklich so tolerant (gegenüber noch recht unbekannten Bands, oder Leuten die nicht 500,- Euro für Klamotten ausgeben, und ähnliches), wie sie immer sein möchte? Oder ist heutzutage mehr Schein als Sein auch in der schwarzen Szene wichtig geworden?

Slash: Also, da muss man ganz genau unterscheiden. Es gibt da ja zum Einen die Klientel, der das Aussehen über alles geht. Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, aber wenn ich mich nur über meine Kleidung definiere, dann hat das nichts mehr mit dem zu tun, was beispielsweise Ian Curtis in seinen kauzigen Klamotten vermitteln wollte. Solche Leute kann man auch nur bedauern. Mit der Musik ist das etwas anders - im Laufe unseres Daseins haben wir mittlerweile so viele Leute kennen lernen dürfen, die auch größte Entfernungen in Kauf nehmen, um sich Konzerte von uns oder anderen kleineren Bands anzusehen. Da ist im Grunde ein riesiges Potenzial an Leuten, die es einen Scheiss interessiert, ob der Sänger ne Lackhose trägt oder ne gammelige Jeans. Und das motiviert uns immer wieder aufs Neue, weiter zu machen und unseren bescheidenen Teil zur Gestaltung der Szene beizutragen.

Ich selbst habe immer mehr den Eindruck, dass es auch in der schwarzen Szene immer mehr eine Übersättigung der Leute gibt. Ist ja auch kein Wunder, denn jede Woche erscheinen 100 neue CD´s und Konzerte / Festivals gibt es auch jedes Wochenende, von den vielen Party`s mal ganz abgesehen. Glaubt ihr das es in naher Zukunft ein "Ausverkauf" der Szene geben wird?

Zulu: Deinen Beobachtungen ist nix hinzuzufügen. Der "Ausverkauf" findet längst statt. Allerdings: Die bewußten 100 CDs werden gleichzeitig immer gleichförmiger, genauso wie die "Parties". Entsprechend nimmt die Langeweile bei vielen Leuten ständig zu. Es entwickeln sich immer wieder kreative Räume am Rande des Mainstreams: Da laufen nicht die Massen hin, da läßt sich nicht das große Geld scheffeln - aber genau da spielt sich das Leben ab. Industrie und Massenmedien tun ihr bestes, um diesen Underground totzuschweigen, weil er zu schwer zu kategorisieren ist, aber NOCH ist er nicht tot!

Wie wird sich die schwarze Szene, eurer Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln?

Slash: Puh, schwer zu sagen... wir hoffen natürlich, dass die Leute mit der Zeit den ganzen Future-Pop-Einheitsbrei leid werden und wieder auf handgemachte Musik zurückkommen. Dass dafür ein Publikum vorhanden ist, zeigen die ausverkauften Gigs der Sisters und anderer Kapellen. Da mittlerweile allerdings so viele Facetten unter dem Schlagwort "Gothic" existieren, ist eine Prognose fast unmöglich, wie die Musikwelt in 5 oder 10 Jahren aussehen wird.

In wie weit ist für Reptyle denn eigentlich das Internet wichtig? Glaubt ihr, dass man als heutige Band einfach im Internet mit einer eigenen Band Page vertreten sein sollte?

Keule: Meiner Meinung nach auf jeden Fall, da das www heutzutage die einfachste Möglichkeit ist, sich als Band in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, Informationen bzw. Neuigkeiten bekannt zu geben und dazu noch Songausschnitte als MP3-Files zur Verfügung zu stellen. Dazu ist es für Interessierte sehr unkompliziert, Kontakt mit uns aufzunehmen bzw. Feedback zu geben, sei es durch ein Email oder durch einen Gästebucheintrag. Geht schnell und kost' ja (so gut wie) nüschts....

Welche Ziele habt ihr euch gesteckt? Was können wir in der näheren Zukunft von Reptyle erwarten?

Zulu: Ziele? Das, was wir jeden Abend tun: Die Weltherrschaft an uns reißen... Wir ziehen unseren Scheiß durch. Wir veröffentlichen unseren ersten Longplayer. Wir verkaufen uns nicht, aber hoffen, daß uns jemand anderes verkauft... Die Zeiten werden dunkler, entsprechend wird das Establishment seine Gute-Laune-Musik weiter forcieren. REPTYLE werden das Gegenteil bringen. Verlaßt euch drauf!

Gibt es sonst noch etwas, was ihr gerne loswerden möchtet?

Slash: Ja, und zwar möchten wir uns an dieser Stelle mal bei allen bedanken, die uns entweder direkt unterstützen oder regelmäßig bei unseren Konzerten auftauchen. Ohne diese Leute hätten wir als Vertreter einer schon oft totgesagten Musikrichtung sicher einen ganz, ganz schweren Stand und sie haben großen Anteil daran, dass wir immer noch super-viel Spaß an der ganzen Sache haben. Das musste mal gesagt werden.
Keule: Ich muss auch noch was los werden. Meiner Meinung nach ist Dirk Lottner der beste Mittelfeld-Spieler aus Deutschland, Rudi soll endlich zugreifen.....;-)

Abschliessend möchte ich gern noch von euch wissen, was jeder von euch am liebsten isst?

Keule: Komisch, sonst werden wir immer nach Getränken gefragt. Also, ich bin ein großer Bami-Goreng-Fan
Slash: Asiatisch - je schärfer, desto besser...
Zulu: Mir reicht das Mensa-Essen aus der Uni.... Ich bedanke mich für das Interview und wünsche euch weiterhin viel Spaß und Erfolg

Die letzten Worte in diesem Interview überlasse ich euch.

Slash: No drinks - No show

Keule: Zulu an den Vocals, Moci am Bass, Kufi an den Keys und Slash und ich an den Klampfen......die Drums kommen aus einem Kasten voller Schaltkreise, seinen Namen hat er uns bisher noch nicht gesagt

Mit "Descent to Heaven" ist jetzt eine neue E.P. erschienen. Eure wievielte Veröffentlichung ist das jetzt?

Keule: Das ist nach der "Monochrome" und der "...till life do us part" nun unser dritter Release, wobei die "Descent to Heaven" ja nur eine Promo-CD und deshalb offiziell quasi gar nicht erhältlich ist

Wann werdet Ihr ein komplettes Album aufnehmen?

Keule: Wir sind gerade dabei. Wenn diese Ausgabe erscheint, sollten (wenn nichts dazwischen gekommen ist) bereits 9 Songs fertig eingespielt sein. Im Oktober werden dann noch 2 weitere Tracks aufgenommen, an denen wir z.Zt. noch arbeiten. Das Album wird also definitiv Ende des Jahres fertiggestellt sein.

In welchem Zeitraum sind die Songs auf "Descent to Heaven" enstanden?

Slash: Die Songs auf "Descent To Heaven" sind alle im Laufe des Jahres 2001 entstanden. Wir haben live immer mal wieder einen neuen Song eingestreut, ihn ausgetestet und anschließend noch mal überarbeitet. So wurden die Songs nach und nach fertiggestellt, bis sie Ende 2001 aufnahmereif waren.

Ihr habt mit Sicherheit auch schon gehört, daß Ihr oft mit The Fields of the Nephilim verglichen werdet. Stören Euch diese Vergleiche?

Keule: Fields of the was? Kenn ich nicht! Oder ist das die Band, bei der Andrew Eldritch von The Cult früher Bass gespielt hat? Heißen die jetzt nicht Bauhaus?

Was war bis jetzt Euer bester Auftritt?

Slash: Schwer zu sagen... Hervorzuheben sind sicherlich der Gig als Support für IKON in Utrecht, spielerisch wahrscheinlich bis dato der beste Gig, dann das Konzert mit IKON und den CRÜXSHADOWS im Forum/Bielefeld, wo wir unglaublichen Beifall absahnen konnten, und schließlich der Gig in Aachen Ende letzten Jahres zusammen mit The House Of Usher, der zwar relativ schwach besucht war - trotzdem hatten wir wegen der genialen Stimmung an dem Abend fast den meisten Spaß.

Bei Konzerten geht ja nicht immer alles glatt. Was war denn bisher Euer peinlichstes Erlebnis?

Keule: Ich bin mal zur Zugabe auf den Schultern einer 3-Zentner-Wrestlerin auf die Bühne gekommen und direkt runtergefallen. Bei der Probe vorher hatte das noch geklappt.

Wann kann man Euch wieder live erleben?

Keule: Ende September spielen wir im Rahmen der Herbstnächte auf der Burg Rabenstein. Auf diesen Gig freuen wir uns natürlich sehr, da dort u.a. auch noch Bands wie MEPHISTO WALZ, LAST DANCE und FUNHOUSE mit im Line-Up sind. Anschließend werden wir am 31.10. nach knapp einjähriger Bielefeld-Pause mal wieder zum Heimspiel im Elfenbein einladen. Wir haben uns extra einen Termin vor einem Feiertag ausgesucht, damit die Verköstigung alkoholischer Getränke nicht nur auf die Band beschränkt sein muss. Unterstützt werden wir dort übrigens von den Oldenburgern AVARITIA. Für November haben wir bereits ein paar weitere Gigs im Auge, zu diesem Zeitpunkt ist allerdings noch nichts bestätigt.

letzte Worte?

Slash: No drinks - No show