Die Bielefelder Gothic Rocker mit ihrer zweiten
MCD. Und es
ist Wahnsinn, wie sich diese Band in ihrer noch kurzen
Geschichte entwickelt hat. War ihr Debüt noch sehr stark
an alte Helden wie Fields angelehnt, hat man mittlerweile
seinen eigenen Stil gefunden. Entstanden ist ein Werk
voller Melancholie, Verzweiflung und Düsternis, welches
trotz der atmosphärischen Kälte nicht auf einen kraftvollen
Sound verzichtet. Die abgrundtiefen Vocals von Sänger Zulu
zehren nicht mehr nur von der Rauhheit seiner mit Zigaretten
geschwängerten Stimmbänder, sondern bieten einen
abwechslungsreichen Gesang, der mal dunkel melodisch,
mal wild und wie zum Ende von "endurance" mal krankhaft
verrückt klingt. Dadurch, daß man mit zwei Gitarristen
arbeitet, wirkt der Sound wesentlich kompakter, als bei
vielen anderen Bands des Genres. Nach dem dramatischen
Intro (ironischer Weise "end" getauft), welches die
Nebelschwaden vor dem geistigen Auge tanzen läßt,
versucht man diese mit dem druckvollen "just another
massage" wieder zu vertreiben. In der Tradition alter
englischer Düster Rock Combos unterlegt man das ganze
mit einem atmosphärischen Sound. Dezent gesetzte Keys
fügen sich perfekt in das abwechslungsreiche Saitenspiel
ein. Genial das ruhig gehaltene Schlußstück "May 18th",
welches mit hingebungsvollen Gesang dargeboten wird.
Hier gibt es Gänsehaut pur. Der Refrain brennt die
Verzweiflung tief in die Hirnwindungen. Da die meisten
von euch ja immer zum Glück gezwungen werden müssen,
empfehle ich die CD nicht, sondern befehle euch, diese CD
zu kaufen.
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